Junior Handling

Junior Handling Wettbewerbe finden auf Internationalen, Allgemeinen und Spezialzuchtschauen statt. Sie dienen der Vorbereitung jugendlicher Hundeführer auf das Vorführen von Hunden im Showring und bieten den Jugendlichen die Möglichkeit das Handhaben (Handeln) der Hunde im Showring zu erlernen und zu üben. In der Regel werden diese Wettbewerbe von Zuchtrichtern gerichtet, aber auch erfolgreiche ehemalige Junior Handler (Mindestalter 21 Jahre) dürfen diese Wettbewerbe richten.
VORAUSETZUNGEN FÜR DIE TEILNAHME AN JUNIOR HANDLING WETTBEWERBEN:
Der JH muss zwischen 8 (9) und 17 Jahre alt sein (der ASCD biete bei einigen Shows auch Non Reguläre JH Klassen, wie Pee Pee für 1-5jährige und Sub Junior für 6-7jährige, an)
Ein eingetragener Rassehund mit einem einwandfreien Charakter, der sich problemlos von einem Kind/Jugendlichen handeln und sich widerstandslos ins Maul schauen lässt (beim ASCA muss sich der Aussie, um in die Wertung für die Regionssieger zu kommen, im Besitz oder CO-Ownerschaft, des Juniors oder eines Familienangehörigen befinden)
Beim ASCA muss der JH, um in die Wertung für die Regionssieger zu kommen, Mitglied im ASCA sein (diese Mitgliedschaft ist für Jugendliche unter 18 Jahren kostenlos!)
Der JH sollte die Abläufe im Showring kennen und die vom Richter geforderten Laufschemen mit den zugehörigen Wendungen auswendig laufen können
Aufmerksames, höfliches und rücksichtsvolles Auftreten im Ring
Der JH muss sich mit der Anatomie und dem Rassestandart seines JH-Hundes auskennen
Ein gepflegtes Aussehen von JH und Hund
Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten
Das Vorführen der Hunde erfordert Einfühlungsvermögen und Kenntnisse der Rasse. Die Jugendlichen lernen auf diese Weise Disziplin, Fairness und Rücksichtnahme untereinander.

Beim Junior Handling wird nicht die Qualität des Hundes vom Richter beurteilt, sondern, wie der Junior Handler den Hund vorführt (handelt). Nur die Leistung des JH ist maßgebend, es gewinnt demnach nicht der JH mit dem schönsten/korrektesten Hund, sondern der, der seinen Hund am besten/vorteilhaftesten vorstellt. Dies ist natürlich nur mit einem charakterlich einwandfreiem Hund möglich.
Der Richter lässt die Jugendlichen in der Regel 2 bis 3 so genannte Laufschemen, wie das Dreieck, das „L“ oder das „T“ laufen. Er kann diese Figuren aber auch „spiegelbildlich“ laufen lassen.
Der Richter hat außerdem die Möglichkeit die JH durch Fragen z.B. nach dem Rassestandard, zur Anatomie, zu Pflege und Erziehung des Hundes zu prüfen. Auch muss der JH dem Richter das Gebiss des Hundes korrekt zeigen.
Die Junior Handler werden in zwei Altersklassen eingestuft: 8 (9) bis 12 Jahre und 13 bis 17 Jahre.
Das amerikanische Reglement unterteilt zusätzlich noch in zwei Leistungsklassen, Novice und Open (somit in 4 Klassen: Novice 8-12 Jahre, Novice 13-17 Jahre, Open 8-12 Jahre und Open 13-17 Jahre).

Die Sieger jeder Altersklasse/Leistungsklasse treten noch einmal um den Titel BEST JUNIOR HANDLER (RESERVE JUNIOR HANDLER) gegeneinander an.
Jeder Junior Handler kann bei diesen Wettbewerben Punkte sammeln (Titelgewinner bekommen zusätzlich Extrapunkte). Je nach Verband kann der Junior Handler sich hier Anwartschaften auf Verbands-, Regions- oder Jahressiege verdienen.

Beim VDH sammeln die JH Punkte für das jährlich stattfindende Junior Handling Finale (einer inoffiziellen deutschen Meisterschaft), zu dem nur die 10 besten JH jeder Altersklasse des laufenden Jahres zugelassen werden. Der Sieger des Finales darf als Junior Handler des Jahres Deutschland im darauf folgenden Jahr beim Weltfinale auf der „Cruft´s Dog Show“ in England (der inoffiziellen Weltmeisterschaft der JH) vertreten.
Der Australian Shepherd Club Of America vergibt jedes Jahr Regionssiege für die erfolgreichsten Junior Handler einer jeden Region(Deutschland gehörte hier, wie der Rest Europas, die Ostküste Amerikas und Kanada, zur Region 6, später wurde für Europ eine eigene Region7 eingeführt).
Der Sieger jeder Region bekommt vom ASCA ein "Certificate of Merit" und wird mit einem Foto in der 'Aussie Times' dem offiziellen Clubmagazin des ASCA veröffentlicht.
Sven und Fancy Regionssieger - Region 6, 1998 und 2001 - Region 7, 2007 und 2007

Die Hunde müssen in der Regel vom Junior Handler zuerst in der Gruppe, in der Bewegung und im Stand, und dann einzeln, ebenfalls in der Bewegung und im Stand, dem Richter vorgeführt werden.

Jeder Richter hat andere Bewertungsschwerpunkte. Er hat die Möglichkeiten die JH durch das Vorzeigen unterschiedlicher Laufschemen, theoretische Fragen zum Hund (in der Regel rassespezifisch oder zur Anatomie des Hundes) und durch den Wechsel seiner Position im Ring (ein JH darf niemals seinen Hund verdecken, d.h. nicht zwischen Richter und Hund stehen/laufen) zu prüfen.
Wenn in einer Gruppe zwei, oder mehr, annähernd gleich gute JH sind, kann der Richter auch die Hunde tauschen lassen (bzw. einen neutralen Hund bestimmen, mit dem dann jeder JH ein Laufschema zeigen muss). Bei den meisten JH ist der Hundetausch sehr beliebt.
BEWERTUNGSKRITERIEN:
Der Junior Handler
muss mit den gängigen Abläufen im Showring vertraut sein
muss höflich und aufmerksam sein, und den Anweisungen des Richters genau und konzentriert Folge leisten
muss bei der Präsentation seines Hundes in der Gruppe angemessenen Abstand halten und darf auf keinen Fall seine Mitstreiter stören oder behindern
ist stets auf seinen Hund konzentriert und hat ihn jederzeit unter Kontrolle, ohne das dieser unterdrückt wirken darf
darf den Blick des Richter auf seinen Hund nicht durch zu dichtes herantreten an seinen Hund behindern
muss bei der Beurteilung im Stand seinen Hund in einer Höhe mit den Konkurrenten aufbauen, er darf nicht „aus der Reihe tanzen“
muss darauf achten, dass er beim Laufen in der Gruppe einen angemessenen Abstand zu dem vor ihm laufenden Hund hält und auf keinen Fall auf zulaufen
darf seinen Vordermann auf keinen Fall überholen
muss seinen Hund ohne Verzögerung an der zur Einzelbeurteilung vorgesehenen Stelle zur Begutachtung durch den Richter aufstellenmuss sich so zu seinem Hund stellen, dass er den Richter bei seiner Begutachtung in keiner Weise behindert und den Hund jederzeit unter Kontrolle haben
muss auf Aufforderung das Gebiss seines Hundes so präsentieren können, dass der Richter ohne Mühe Zahnstellung und zahl erkennen kann (der häufigste Fehler ist hier, dass der JH mit seinem Kopf die Sicht des Richters versperrt)
muss die Laufschemen, die im Showring zur Demonstration des Gangwerks gefordert werden können und die Wendungen und Wechsel beherrschen. Der Hund muss hier flüssig und ohne deutliches Abbremsen geführt werden damit sein Gangwerk möglichst vorteilhaft wirkt. Nach Beendigung des Schemas muss er seinen Hund so weit vom Richter entfernt aufstellen, dass dieser die Gesamterscheinung des Hundes, ohne zurücktreten oder bücken noch einmal prüfen kann
darf NIEMALS!!! zwischen Richter und Hund stehen oder laufen. Er muss ständig die Position des Richters beachten um entscheiden zu können, auf welcher Seite seines Hundes er stehen bzw. laufen muss- muss bei der Beurteilung des Gangwerks von vorn und von hinten darauf achten, dass sich sein Hund in gerader Linie vom Richter weg und zu ihm zurück bewegt
- muss, um seinen Hund so vorteilhaft wie möglich vorführen zu können den Rassestandart und die Anatomie des Hundes kennen und das für seinen Hund vorteilhafteste Lauftempo erkennen können
- muss versuchen etwaige Mängel des Hundes durch geschicktes Handeln im Stand und in der Bewegung so wenig wie möglich in Erscheinung treten zu lassen
- soll seinen Hund möglichst harmonisch durch Zuspruch, Aufmunterung und Lob animieren sich freudig und frei im Ring zu zeigen

hat So rge zu tragen, dass sein Hund ge pflegt und in guter Kondition dem Erscheinungsbild der R asse entspr icht- muss darauf achten, dass das Ende der Leine nicht störend neben dem Hund herabhängt oder auf den Boden schleift/liegt. Sie sollte sich ordentlich zusammengelegt in der Hand des HJ befinden (die Leine sollte möglichst unauffällig und farblich zum Hund passen sein, eine spezielle Showleine ist hier handlicher, da sie dünner ist als eine herkömmliche Leine)
- sollte seine Kleidung farblich und mit einen guten Kontrast zum Hund passend wählen (ein schwarzer Anzug zu einem schwar zen H und ist hier nicht gerade vorteilhaft). Selbstverständlich muss die Kleidung sauber und gepflegt sein. Die Schuhe sollten bequem und mit flache n, rutschfesten Sohlen sein.

Sven bedank sich bei seiner Partnerin SHANIA
ABLAUF EINES JUNIOR HANDLING WETTBERWERBS:

Die JH stellen sich außerhalb des Showrings in der Reihenfolge ihrer Startnummern auf. Auf Anweisung des Ringstewards laufen sie in dieser Reihenfolge gemeinsam hintereinander, mit ausreichendem Abstand zum Vordermann in den Ring ein (in der Regel eine Runde). An der ihnen durch den Ringsteward oder Richter zugewiesenen Stelle bleiben sie dann, ebenfalls mit ausreichendem Abstand zu den anderen Teilnehmern, stehen und stellen ihren Hund korrekt auf.
Nachdem der Richter die Gruppe nun im Ganzen begutachtet hat, wird er den ersten JH mit seinem Hund zu Einzeluntersuchung heranholen. Hierbei muss der JH dem Richter seinen Hund zuerst noch einmal korrekt in Stand präsentieren, dieser wird dann den Hund abtasten und den JH auffordern ihm das Gebiss seines Hundes zu zeigen.

Anschließend lässt der Richter in der Regel das Team zuerst einmal „AUF und AB“ laufen und dann einen Kreis (bei den jüngeren Klassen) oder eine der anderen Laufschemen.
Nach der Einzelbewertung schließt das Team sich an das Ende der Reihe der anderen Teilnehmer an (Abstand nicht vergessen).
Der Richter wird nun den nächsten Teilnehmer in der Einzelbewertung prüfen. Wenn er alle Teilnehmer begutachtet hat, wird er sie in der Regel noch einmal gemeinsam eine Runde laufen lassen, wobei er am Ende die Platzierungen bekannt gibt und anschließend bei der Siegerehrung den Platzierten ihre Schleifen und Ehrenpreise verleiht.

Die Sieger der einzelnen Alters-/Leistungsgruppen treten anschließend in einem „Stechen“ noch einmal um den Tagessieg und den Titel BEST JUNIOR HANDLER an. Bei ASCA Wettbewerben rückt der Zweitplatzierte aus der Klasse des BJH auf und tritt gegen die anderen Sieger noch einmal um den Titel BEST RESERVE JUNIOR HANDLER an.
Hier einige der gängigen „Figuren“, die der Richter vom JH und seinem Hund fordern kann:

Abschließend noch ein Wort an die Eltern junger Erststarter:
Bedenken Sie bitte, Voraussetzung um Ihr Kind in den Ring zu schicken, sind ein wesensfester, charakterlich einwandfreier Hund, um auch die anderen Teilnehmer nicht zu gefährden, und ein verantwortungsvolles Umgehen Ihres Kindes mit dem Hund. Ein Hund bemerkt jede Unsicherheit seines jungen Handlers sehr schnell. Auch sollte der Hund Ihres Kindes, bei den ersten Starts, selbst schon Showerfahrung haben, damit nicht beide, Junior Handler und Hund ins „kalte Wasser“ springen. Dies könnte im schlimmsten Fall zu einer schlechten Erfahrung für Hund und Kind werden.
Bitte tragen Sie Sorge, dass Ihr Kind nicht enttäuscht wird und diesen Sport gleich wieder aufgibt. An erster Stelle muss für Kind und Hund der Spaß stehen. Helfen Sie Ihrem Kind durch behutsame Anleitung und Aufmunterung: Die Kinder nehmen diese Wettbewerbe meist sehr ernst und verdienen unser aller Anerkennung!
Manche Hundevereine bieten mittlerweile auch Unterricht in Show- und Junior Handling an. Oder vereinbaren Sie bei Interesse einen Termin mit uns.