Rasseportrait


Der Australian Shepherd, auch liebevoll Aussie genannt, zählt zu den Hütehunden. Sein Name ist irreführend, da sein Ursprung nicht, wie der Name vermuten lässt in Australien liegt, sondern in den USA.

Der Aussie ist ein intelligenter, aufmerksamer und loyaler Hund. Er zeigt Kraft und Ausdauer kombiniert mit außergewöhnlicher Behändigkeit. Seinem Besitzer wird er immer mit Eifer versuchen alles Recht zu machen. Er ist in den richtigen Händen ein sehr leicht zu erziehender und lernfreudiger Hund.

Als Hütehund/Arbeitshund benötigt er aber täglich anspruchsvolle, körperliche und auch geistige Beschäftigung.

Der Aussie möchte gefordert werden, sein angeborener Arbeitswille muss durch Erziehung und Training in die gewünschten Bahnen gelenkt werden. Beherzt man dies nicht, so scheut der Aussie unter Umständen nicht davor zurück, den ein oder anderen Einrichtungsgegenstand fachgerecht zu zerlegen, Kleidung, Zeitungen u. a. zu zerfetzen oder, bei Gelegenheit, auch zu jagen.

Obwohl er zu den aktiven Hunden gezählt werden muss, ist er im Haus sehr ruhig und integriert sich unmerklich. Hunde, insbesondere Aussies, besitzen eine enorme Gabe, sich dem jeweiligen Hausstand äußerst flexibel anzupassen. Ihm übertragene Aufgaben erledigen sie mit Stil und Enthusiasmus. Sie sind Fremden gegenüber reserviert, zeigen aber keine Scheu.

Ein Aussie, aus einer verantwortungsvollen Zucht, ist ein physisch und psychisch gesunder Hund, robust und widerstandsfähig mit einer relativ hohen Lebenserwartung.

Die herausragendste Eigenschaft des Aussies ist wohl seine Intelligenz. Diese macht ihn leicht erzieh- und trainierbar, wodurch er vielseitig in den verschiedensten Hundesportarten (Agility, Obedience, Dogdance) und Hundeberufen (wie Rettungs-, Blinden-, Therapie- und natürlich Hütehund) einsetzbar ist. Werden seine Fähigkeiten erkannt und gefördert, wird der Aussie dies durch hohen Einsatz und Leistung belohnen.

Bei ungenügender oder fehlender Anleitung kann der Aussie, durch eben diese Intelligenz, schlechte, unerwünschte Angewohnheiten ebenso schnell erlernen wie gute, erwünschte.

Der zukünftige Besitzer eines Aussies sollte deshalb eine genaue Vorstellung dessen haben, welche Verhaltensweisen er fördert bzw. welche er untersagt. Er sollte dem jungen Hund von Anfang an möglichst viele Gelegenheiten zu sozialen Kontakten zu Mensch und Tier ermöglichen.


 

Geschichte:

 

Wie der Australian Shepherd entstand, kann man größtenteils nur vermuten, da es vor 1957 keine Aufzeichnungen gibt. Seine Entstehungsgeschichte  ist aber eng mit der Besiedelung des amerikanischen Westens und Australiens verbunden.

Ende des 18. Jahrhunderts begannen in Australien und den USA die großen Einwanderungswellen. Farmer und Siedler aus England, Deutschland, Spanien und Australien nahmen mit ihren Schafen zum Teil auch ihre Hunde mit, Border Collies, deutsche Schäferhunde,  Berger des Pyrénées, Baskenhunde und australischen Hütehunde (wie Kelpie und Cattle Dog). Zur Arbeit mit den Schafen wurden die Hunde mit den besten Hüteeigenschaften eingesetzt, und mit diesen auch weiter gezüchtet. So entwickelte sich aus den oben genannten verschiedenen Rassen der heutige Australian Shepherd.

 

 

 

Die Zucht in Nordamerika war anfangs rein leistungsorientiert. Das Aussehen interessierte nicht, es wurden nur Hunde verpaart, die einen starken Hütetrieb zeigten, zäh, flink und ausdauernd waren. Die Rancher in den USA brauchten einen Hund, der den ganzen Tag arbeitet und exakt auf Befehle hört, der für seinen Herren alles richtig machen möchte (diese Eigenschaft nennen die Amerikaner „please to will"), genau weiß wann seine Hilfe gebraucht wird, und obendrein des Menschen bester Freund ist. Außerdem sollte er wenig bzw. gar keinen Jagdtrieb haben. Es entwickelte sich eine Zucht, mit intelligenten und arbeitswilligen Hunden, die führig, gelehrig und verträglich waren. Selbstverständlich mussten diese Hunde, um ihre Aufgaben zu erfüllen, auch über eine ausgezeichnete Gesundheit, einen effektiven Körperbau und Ausdauer verfügen.

 




Man sagt, der Aussie ist deshalb so ein wunderbarer Hund, weil ALLE etwas dazu gegeben haben, und zwar jeder nur seine besten Eigenschaften!

Der Aussie ist kein Spezialist, wie etwa der Border Collie an den Schafen, sondern ein äußerst vielseitiger Arbeitshund, der unter extremen Wetter- und Geländebedingungen arbeiten kann. Er kann riesige Rinderherden durch öde Landstriche und über Berge bewegen oder an tausendköpfigen Schafherden arbeiten.



Zu seinem Namen kam der Australian Shepherd durch das Merinoschaf, welches zuerst von Europa nach Australien und Neuseeland und von dort nach Amerika exportiert wurde. In Amerika wurden diese Schafe einfach „Australian Sheeps" genannt, und die Hunde die an diesen Schafen arbeiteten dem entsprechend „Australian Shepherd" oder auch kurz „Aussie".

Weitreichend bekannt wurde der Australian Shepherd in den 50er Jahren, durch Jay Sissler, aus Idaho, der mit seinen „Trick-Dogs" bei Rodeo-Shows in ganz Amerika auftrat.

Seine Hunde beherrschten viele Tricks, wie auf den Hinterbeinen stehend auf Stangen balancieren, Seilhüpfen und vieles mehr. Außerdem spielten seine Aussies in den Disney Filmen „Run Appaloosa Run“ und „Stub – The Greatest Cowdog In The West“ mit. Die Zuschauer waren von den Fähigkeiten seiner Hunde beeindruckt und fragten immer wieder nach der Herkunft seiner Hunde, und so entschloss sich er schließlich, einige Würfe zu züchten.

Er stellte seine Rüden während seiner Reisen auch den Schafzüchtern zum Decken zur Verfügung. Die Nachkommen seines Blue Merle Rüde „Shorty" sind die Gründer bekannter amerikanischer Zuchtlinien und tauchen in fast jedem Aussie-Pedigree auf, man muss nur weit genug in die Vergangenheit forschen.


Nach Deutschland kam der Aussie Anfang der 60er Jahre durch Westernreiter, die ihre Pferde aus den USA importierten und auf den Ranches auf diese intelligenten Hunde aufmerksam wurden. Nicht selten erwarben sie mit ihren Pferden auch einen Aussie.

Im Jahre 1957 wurde der "Australian Shepherd Club of America", kurz ASCA, gegründet und 1971 eine offizielle Registrierung des Australian Shepherds geschaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Australian Shepherds bei der „International English Shepherd Registry“ (IESR) bzw. „National Stock Dog Registry“ (NSDR) eingetragen. 1975 entwickelte ein Komitee den ASCA-Rassestandart, der am 15.01.1977 offiziell in Kraft trat.

Der ASCA ist ein Einzelrasseclub und unterhält, mit inzwischen über 100.000 Eintragungen, das größte Zuchtbuch für eine einzelne Rasse in Nordamerika.

1988 wurde der Australian Shepherd Club Deutschland gegründet, der seit 1992 dem ASCA als Afilate Club unterstellt ist. Der ASCD richtet seit 1993 Conformation Shows, seit 2000 Obedience Trial, seit 2011 Rally Trials nach amerikanischem ASCA Reglement aus.

1991 eröffnete der "American Kennel Club" (AKC) sein Zuchtbuch für den Australian Shepherd. Der leicht veränderte Rassestandart des ASCA wurde 1993 übernommen.

Seit Juni 1996 wird die Rasse des Australian Shepherd auch von der „Fédération Cynologie International" (FCI) anerkannt.

 

RASSESTANDART

Allgemeine Erscheinung



Der Australian Shepherd ist ein gut ausbalancierter Hund von mittlerer Größe und Knochenstärke. Er ist aufmerksam und lebhaft, zeigt Vitalität und Ausdauer kombiniert mit einer außergewöhnlichen Beweglichkeit.

Er ist etwas länger als hoch, sein Fell ist von mittlerer Länge und Härte mit Farbvarianten, die jeden Hund anders aussehen lassen. In seinem Ursprungsland, den USA, ist seine natürliche kurze oder kupierte Rute ein charakterliches Merkmal. (In Deutschland ist dass kupieren der Ruten seit 1998 verboten! Daher sind hierzulande meist langrutige Aussies, seltener NBTs anzutreffen). Äußerlich lassen sich Rüden und Hündinnen gut voneinander unterscheiden.



 

Größe:



Der Australian Shepherd ist ein ausgeglichener, ausgewogener Hund von mittlerer Größe, etwas länger als hoch. Wobei die Qualität niemals zugunsten der Größe benachteiligt werden sollte.

Die Größe der Hündinnen liegt in der Regel zwischen 18” - 21” (45,7 – 53,4 cm) und die der Rüden zwischen 20” -23” (50,8 – 58,5 cm).

Seine funktionelle Größe und sein guter Körperbau erlauben dem Aussie, jede ihm aufgetragene Arbeit hervorragend zu erledigen.





Die anerkannten Farben sind:

                Red Merle* (w/c)                            Blue Merle* (w/c)                                  Black (Tri)                                    Red (Tri)

Alle Farben dürfen weiße und/oder kupferfarbene Abzeichen haben, dabei darf Weiß im Bereich des Kopfes nicht dominant sein. Weiß an den Ohren, am Rumpf (Haaransatz hinter dem Widerrist) Ausnahme am Bauch entspricht nicht dem Rassestandart. Bei allen Farben sollen die Regionen rund um Ohren und Augen von anderen Farben als Weiß beherrscht werden. Eine einfarbige Fellzeichnung wird solid genannt (also solid black und solid red). Diese Farben sind jedoch sehr selten. Die Zeichnung der Grundfarbe mit nur einer Zusatzfarbe bezeichnet man als bi- und die mit zweien als tricolor. Alle Farben sind kräftig, rein und satt. Die Farbgebung zeigt sich in ihrer Vielfalt und Einmaligkeit in jedem Individuum.

Die Pigmentierung der Augenlieder & Lefzen und des Nasenspiegels ist bei Black und Blue Merle schwarz und bei Red und Red Merle leberfarben (braun). Bei jungen Hunden kommen oft sogenannte "pink Spots" vor. Das sind rosa Flecken auf der Nase, die sich aber in der Regel im ersten Lebensjahr des Hundes verlieren. Die vollständige Pigmentierung kann bis zu zwei Jahre dauern, auch dann können noch rosa Flecken zurückbleiben. Ist keine Pigmentierung zu sehen, nennt man diese Nase "Dudley Nose" und schließt auf einen Gendefekt.

*Die Merlefarbe ist eigentlich keine Farbe, sondern eine besondere Form der Zeichnung.

Es gibt sie auch in anderen Hunderassen, z. B. bei Doggen, Dachshunden und Dalmatinern, insbesondere aber bei den verschiedenen Hütehundrassen. Aber auch bei anderen Haustieren, wie Pferden, Kaninchen oder Meerschweinchen kommt diese Zeichnung vor.

Bei der Merlefarbe ist das Grundfarbpigment schwarz (bei blue merle) oder braun/red (bei red merle) und wird bei heterozygotem Vorhandensein des unvollständig dominanten Gens M unregelmäßig verdünnt, so dass eine Sprenkelung, Marmorierung oder Schimmelung entsteht. Dieses Gen ist dominant über das Gen zur einheitlichen Farbverteilung.

Um die Vererbung verständlicher zu erklären, bedient man sich verschiedener Buchstaben für einzelne Gene. Die großgeschriebenen Buchstaben bedeuten, dass dieses Gen "dominant" vererbt wird, also das (in Großbuchstaben geschriebene) "rezessive" Gen überdeckt.

Kleine vererbungslehre

Verpaart man zwei merlefarbene Tiere so können rein rechnerisch 25% der Nachkommen die homozygote Form MM haben. Diese erscheinen im Haarkleid überwiegend weiß und leiden u. a. oft an Gendefekten der Sinnesorgane wie Blindheit und Taubheit.

Aus diesem Grund dürfen in Deutschland, laut geltendem Tierschutzgesetz, Merle x Merle nicht angepaart werden. Dies ist auch nicht nötig, da bei einer Verpaarung eines merlefarbenen Aussies mit einem rein schwarz- bzw. rotfarbenen Partners theoretisch 50% der Nachkommen die Merlezeichnung aufweisen werden und gesund geboren werden. So können Liebhaber dieser besonderen Zeichnung ebenfalls gesunde Hunde erhalten.

 

Fell:


Das Fell des Aussies ist, bei mittlerer Länge, glatt bis leicht gewellt, mit dichtem Unterfell (variiert mit dem Klima und den Jahreszeiten), ausgesprochen pflegeleicht und witterungsfest. Die Färbung variiert von Hund zu Hund und macht ihn so zu einem einmaligen Vertreter seiner Rasse.

Die Rückseite der Vorderläufe sind mäßig befedert, die Hosen sind mittelvoll.

Am Kopf, den Außenseiten der Ohren, der Vorderseite der vorderen Läufe und unterhalb der Sprunggelenke ist das Fell kurz und glatt.

Mähne und Kragen sind maßvoll, bei Rüden ausgeprägter als bei Hündinnen.

 

 

 

Kopf:

 

 

 

Der Kopf ist wohlgeformt, kräftig, trocken und in Proportion zum Körper, mit klaren Linien. Der Oberkopf ist flach, leicht gewölbt, Länge und Breite sind gleich der Länge der Schnauze. Die Schnauze verjüngt sich leicht zu einer gerundeten Nasenspitze. Die Lefzen hängen nicht, sind klar gezeichnet und straff. Der Stop ist mittelmäßig ausgeprägt, deutlich erkennbar.





 

Augen:


Die Augen des Aussies sind klar, mandelförmig, von mittlerer Größe, leicht schräg angesetzt und weder vorstehend, noch eingefallen. Die Pupillen sind dunkel, klar abgegrenzt und perfekt positioniert.

Der Blick des Aussie ist sehr ausdrucksstark und zeigt Aufmerksamkeit und Intelligenz.

Die Augenfarben sind: braun, bernsteinfarben (amber), blau oder grün.

Kombinationen mit Flecken (Chips) und Sprenkelungen/Marmorierung der aufgeführten Farben sind nicht ungewöhnlich.

Verschieden farbige Augen sind kein Fehler, sondern eine Besonderheit der Rasse.



 

Ohren:



 

Die Ohren sind an der Seite des Kopfes hoch angesetzt, dreieckig und an der Spitze leicht gerundet. Von angemessener Länge, die gemessen wird, indem man die Ohrspitze bis in den inneren Augenwinkel bringt. Bei voller Aufmerksamkeit kippen die Ohren nach vorn gerichtet zwischen einem Viertel und der Hälfte vom Ansatz gerechnet. Steh- und Hängeohren sind nicht erlaubt. Ein korrekter Ohransatz und Ohrform ermöglichen dem Aussie gutes Hören, verhindern das Eindringen von Schmutz und Fremdkörpern in den Ohrkanal und unterstützen den wundervollen Ausdruck des Aussies.




 

Zähne:

 

Komplettes Scherengebiss mit 42 gesunden, weißen Zähnen. Ein fehlender Zahn ist ein leichter Fehler, zwei fehlende Zähne sind ein schwererer Fehler… Durch einen Unfall abgebrochene oder fehlende Zähne werden nicht als Fehler bewertet.

Der Zahnwechsel von den Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen erfolgt in der Regel zwischen dem fünften und sechsten Monat.

Ein glatter Aufbiss ist ein Fehler, Über- und Unterbiss > 0,31 cm sind nicht erlaubt.


 

Rute: 

 

Laut Rassestandards in den USA ist die Rute kupiert (docked) oder eine angeborene Stummelrute (NBT= natural Bobtail) von max. 4” (10cm) Länge.

Seit dem 1.6.1998 ist das Kupieren der Ruten in Deutschland, laut Tierschutzgesetz, verboten!

Lange Ruten mit einer guten Befederung und angeborene Stummelruten in allen Längen, von wenigen Zentimetern bis nahezu voller Länge sind seitdem möglich.

 


Körperbau:

 

 

Der Körper ist fest und muskulös. Die beiden Geschlechter zeichnen sich durch maskuline bzw. feminine Erscheinungsbilder klar voneinander ab. Der Nacken ist fest, gleichmäßig und in Proportion zum restlichen Körper. Er ist von mittlerer Länge und leicht gewölbt. Die Rückenlinie erscheint in einer natürlichen Haltung waagerecht.

Die Brust ist tief (nicht breit) und kräftig, mit wohlgeformtem Rippenbogen. Eine gute Brust maximiert den Raum für Herz und Lunge und erlaubt gleichzeitig eine effiziente Bewegung der Vorderbeine. Die Unterlinie steigt von vorn nach hinten mäßig an.



 Die Kruppe ist leicht abfallend, bei einem Idealwinkel von 30 Grad zur Horizontalen. Diese ermöglicht eine gute Beckenstruktur, aus der die Winkelung der Hinterläufe folgt und so eine ausbalancierte Bewegung/Raumgriff der Hinterbeine ermöglicht. Nur so kommen die Füße beim Antraben unter den Körperschwerpunkt und können Kraft und Schwung entwickeln.

Die Schulterblätter sind lang, flach und am Widerrist eng eingesetzt, ca. 2 fingerbreit auseinander, gut nach hinten gestellt, bei einem Winkel von etwa 45 Grad zum Boden. Gut angelegte und gewinkelte  Schultern ermöglichen einen weichen, Kraftsparenden Trab, mit weitem Raumgriff und dienen dem Bewegungsapparat als Stoßdämpfer.

Der Oberarm steht etwa im rechten Winkel zur Schulterlinie, wobei die Vorderbeine senkrecht stehen. Das Ellenbogengelenk ist gleich weit vom Boden entfernt wie vom Widerrist.

Die Beine sind gerade und kräftig, die Fesseln kurz, stark und flexibel, sie zeigen von der Seite einen leichten Winkel. Eine leichte Neigung zu den Fesseln dient auch hier als Stoßdämpfer, besonders auf hartem Untergrund. Eine kurze Fessel ist besser für Ausdauerleistungen.

Die Pfoten sind oval, fest und kompakt, mit dicht verbundenen, gut gewölbten Zehen. Dies ist wichtig für die Sprintfähigkeit, Sprungkraft, sowie Ausdauer und gute Bodenhaftung. Die Ballen sind dick und elastisch, die Nägel kurz und stark.

Die Weite der Hinterhand ist annähernd gleich der Vorhand an den Schultern.

 

Die Winkelung von Becken und Oberschenkel entsprechen der von Schulterblatt und Oberarm der Vorhand und bilden einen nahezu rechten Winkel. Kurze hintere Fesseln sind auch hier ideal für die Ausdauer und eine moderate Winkelung der Hacken ermöglicht Schnelligkeit kombiniert mit Ausdauer.

Die Kniegelenke sind klar umrissen und gut ausgebildet, die Sprunggelenke mäßig gebogen. Gute Kniegelenke sorgen für ein flexibles Hinterbein und sind für Geschwindigkeit, lockeres Traben und Sprünge unerlässlich.

Die Mittelfußknochen sind kurz, von hinten gesehen parallel zueinander und senkrecht zum Boden.



Das Zusammenspiel all dieser Faktoren ermöglicht es dem Aussie diese Vielzahl an Dingen zu leisten, wie die Arbeit am Vieh, einen Agility-Parcour zu bewältigen, Frisbee oder Flyball zu spielen und anders mehr, die ihn zu so einem besonderen Hund machen.

 

Gang:

Der Gang ist weich, frei und leicht. Behändigkeit in der Bewegung mit ausbalancierten, raumgreifenden Schritten. Vor- und Hinterhand bewegen sich gerade und parallel zur Mittellinie des Körpers, bei schnellerem Tempo nähern sich Vorder- und Hinterbeine der Schwerpunktlinie an, wobei die Oberlinie des Hundes fest und waagerecht bleibt. Dies ist wichtig für Leichtigkeit und Agilität der Bewegung.

Während des Trabes bilden seine Gliedmaße, von hinten betrachtet ein „V". Die Rückenlinie des Aussies bleibt fest und waagerecht. Das Gangwerk des Aussies sollte in erster Linie mühelos wirken.

Das so genannte „Hämmern“ ist ein schwerer Fehler, der aus der Unbalanciertheit zwischen Vor- und Rückhand resultiert.

Für seine Aufgaben als Hütehund, muss der Australian Shepherd über die Fähigkeit verfügen, aus dem Stand, innerhalb kürzester Zeit auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen und ausdauernd neben der Herde zu laufen. Dazu ist eine korrekte Versammlung der Gliedmasse notwendig. 



Disqualifikationsgründe:

Disqualifikationsgründe im ASCA Rassestandart:

  • Unterbiss mehr als 1/8" (0.32 cm)
  • Überbiss mehr als 1/8" (0.32 cm)
  • Monorchismus (ein Hoden fehlt)
  • Kryptorchismus (beide Hoden fehlen)
  • Andere als die anerkannten Farben (z.B. Grau, Gescheckt/Getigert oder Sable)
  • weiße Flecken am Körper (Haaransatz hinter dem Widerrist)
  • Dudley Nose (Nase ohne jegliche Pigmentierung, rein rosa)

 

Charakter:

Der Australian Shepherd ist hoch intelligent, freundlich und sensibel. Er hat einen starken Hüte- und Bewacherinstinkt. In Haus und Wohnung verhält er sich unaufdringlich, ruhig und ist kaum zu bemerken. Der Australian Shepherd besitzt zwar keinen ausgeprägten Jagdtrieb, dies ist aber kein Freibrief um auf eine solide Grundausbildung zu verzichten. Einem Aussie sind in den richtigen Händen kaum Grenzen gesetzt. Am wichtigsten für diesen Hund ist es jedoch, mit seiner geliebten Bezugsperson zusammen zu sein, auch wenn es nur eine "langweilige" Autofahrt ist.  

   

Da er ein Spätentwickler ist, ist er lange jung und temperamentvoll. Er ist außerordentlich vielseitig und von fachlicher Hand, mit Liebe und Konsequenz leicht auszubilden und zu trainieren. Ihm gestellte Aufgaben erfüllt er mit großem Stil und Enthusiasmus (dem so genannten „please to will").

              


Fremden gegenüber ist der Aussie in der Regel reserviert, jedoch nicht scheu oder furchtsam, er will nur in der Regel einfach nichts mit Fremden zu tun haben, aber er wird sie tolerieren. Obwohl er ein autoritärer Arbeiter ist, ist Bösartigkeit gegenüber Mensch oder Tier nicht zu tolerieren. 

                   

Der Aussie liebt Kinder, weil es bei ihnen nie langweilig wird. Er ist für alles zu begeistern und geht mit ihnen durch dick und dünn. Sind Kinder hundefreundlich erzogen, verhält sich der Aussie ihnen gegenüber auch kinderfreundlich! Es ist Sache der Eltern darauf zu achten, dass Kinder einen Hund respektieren und richtig mit ihm umgehen. Wenn Kinder den Hund grob behandeln, wenn sie ihren Übermut oder Frust an ihm auslassen, wird er ihnen irgendwann auf Hundeart Respekt beibringen.

         

Der Aussie ist ein begeisterter Schwimmer und nutzt jede Gelegenheit ins Wasser zu kommen. Durch seine dichte Unterwolle gerät die Feuchtigkeit jedoch kaum an seine Haut.


Der Aussie eignet sich hervorragend als Reitbegleithund, da er freudig, zuverlässig und ausdauernd begleitet.

Dies setzt, wie bei jeder Ausbildung voraus, dass der Hund an dem Menschen gebunden und nicht sich selbst überlassen ist. Beim Australian Shepherd ist der Jagdtrieb so gut wie nicht ausgeprägt, und so entfernt er sich kaum vom Pferd, auch nicht im Wald und in wildreichen Gegenden. Wobei zu bedenken ist, dass der Hüte- und der Jagdtrieb eng beieinander liegen und auch hier eine konsequente Erziehung das A und O ist.

Die Mitnahme am Pferd ist ein ideales Ausdauertraining für den Aussie. Außerdem schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Pferd und Aussie haben ihre Bewegung und so bleibt Zeit für Gehorsamsübungen und andere Aktivitäten mit dem Hund, denn das Laufen am Pferd ist zwar eine hervorragendes Konditionstraining, wird aber den geistigen Ansprüchen eines Aussies nicht gerecht.

 

Haltung:

Der Aussie ist einfach zu halten, vorausgesetzt er wird genügend beschäftigt, sowohl körperlich als auch geistig, d.h. regelmäßige, ausgedehnte Spaziergänge bei jedem Wetter (ab einem Alter von ca. 12-15 Monaten kann er auch, nach entsprechendem, langsamen Aufbautraining, am Fahrrad mitlaufen) verbunden mit speziellen geistigen Aufgaben. Dies kann regelmäßiges Training im Hundesport (z.B. Agility, Obedience, Dogdance) oder Hütearbeit sein. So ist der Aussie in der Familie ein liebenswürdiges und ausgeglichenes Mitglied.

Da er sich am wohlsten in der Nähe seiner Menschen fühlt, ist er für die Zwingerhaltung nicht geeignet. Als „nur Familienhund" ist der Aussie wegen seines großen Bewegungs- und Beschäftigungsdranges aber ebenfalls nicht geeignet.


Sollten wir ihr Interesse an der Rasse des Australian Shepherds geweckt haben, scheuen sie sich nicht uns bei Fragen anzusprechen, oder besuchen sie uns ganz unverbindlich.

„Wenn Gott einen Hund misst, zieht er ein Maßband um sein Herz, statt um seinen Körper."